In den Gesprächen in meiner Praxis erlebe ich immer wieder Sehnsüchte, die viele meine Gesprächspartner gemeinsam haben: Die Sehnsucht nach Liebe, nach Zuwendung, nach Vertrauen und Anerkennung. Grundbedürfnisse die jeder von uns in sich trägt. Dabei hat jeder Mensch seine ganz eigene „Sprache“ diese Bedürfnisse zu geben und zu empfangen.
Zu Beginn einer Partnerschaft gelingt es in der Regel müheloser sich dem anderen zuzuwenden und seine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse in den Blick zu nehmen. Ähnlich wie ein Behälter, in dem die Liebe gesammelt wird, ist unser „Liebestank“ zu Beginn einer Partnerschaft meist gut gefüllt. Es fällt uns sogar leicht dafür zu sorgen, dass auch der „Liebestank“ des Partners voll ist.
Mit der Zeit kann es sein, dass dies nachlässt. Die Realität des Alltags hält Einzug in der Beziehung. Es kann passieren, dass der Partner öfter gereizt reagiert, es Streit um die Aufgabenverteilung im Haushalt gibt, die Komplimente weniger werden und die gemeinsame Zeit seltener. Der Pegel im „Liebestank“ sinkt und Streit und Verletzungen nehmen zu.
wie also kann eine Partnerschaft langfristig glücklich bleiben?
Grundsätzlich ist es wichtig, sich immer wieder bewusst füreinander zu entscheiden. Auch dann, wenn es schwierig ist. Es ist eine innere Haltung, unabhängig von Gefühlen, die starken Schwankungen unterworfen sind. Dazu gehört es auch, uns bewusst zu sein, dass wir selbst etwas dafür tun können, wie unsere Beziehung läuft. Statt uns über den anderen aufzuregen, können wir dafür sorgen, dass der „Liebestank“ unseres Partners nicht leer wird.
Trotz guter Absichten kommt es immer wieder vor, dass die Bemühungen um ein gutes Miteinander nicht zum Erfolg führen. Das wodurch sich der eine geliebt fühlt, muss
beim anderen nicht zwangsläufig das gleiche Gefühl auslösen. Enttäuscht berichten Paare dann: „Ich habe schon so viel versucht, aber egal was ich auch tue, es kommt einfach nicht
an!“
Wieso ist das so? Das hat unter anderem damit zu tun, dass jeder Mensch seine ganz eigene Art hat Liebe auszudrücken und zu geben.
Auf die Richtige "SPrache" kommt es an
Der amerikanische Paar – und Beziehungsberater Gary Chapman spricht in diesem Zusammenhang von der „Sprache der Liebe“ und teilt diese
in 5 verschiedene Bereiche ein:
- Komplimente – Liebe in Worten
- Zweisamkeit – Liebe in Zeit
- Geschenke – Liebe zum Anfassen
- Hilfsbereitschaft – Liebe in Taten
- Zärtlichkeit – Liebe, die unter die Haut geht
Was bedeutet das nun für eine Liebesbeziehung?
Damit die Liebe ankommt, muss sie in der "Liebessprache" des Partners kommuniziert und zum Ausdruck gebracht werden. Denn nur so kann die Liebe auch ankommen, verstanden, gespürt und erwidert werden. Und Liebe, die ankommt, füllt den „Liebestank“ und sorgt so für eine glückliche und stabile Beziehung.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie Unterstützung beim Finden und Erlernen der richtigen "Liebessprache"
benötigen, dann kann Paarberatung oder Paartherapie hilfreich sein, um wieder in Verbindung zu kommen. In meiner Praxis in Waldbröl begleite ich Paare dabei.